EFI Hilden


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Singen zur Gitarre

Projektblätter

Musik liegt in der Luft

Diese Luft ist ein Lebenselixier für Johannes Thiele, der uns am 22.01.2014 im Josef-Kremer-Haus der Hildener AWO für ein Interview zur Verfügung stand.

? Wann und wo wurden Sie geboren?

J.T. Ich wurde am 06.12.1944 in Bünde / Westfalen geboren.

? Wo hatten Sie ihren Lebensmittelpunkt und welchen Beruf haben sie ausgeübt?

J.T. Aufgewachsen bin ich in Gelsenkirchen "auf Schalke" und kann also als echter Ruhrgebietsjunge bezeichnet werden. Bei den der katholischen DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg) habe ich u.a. mitbekommen, welche Aufgaben ein Sozialarbeiter hat. Den Beruf habe ich dann letztlich auch ergriffen … und hauptsächlich im Knast mit Häftlingen gearbeitet.

? Seit wann wohnen Sie in Hilden?

J.T. Im Oktober 2008 bin ich nach Hilden gezogen.

? Wie sind Sie zu ihrem musikalischen Hobby gekommen?

J.T. Das war schon bei den Pfadfindern. Da hat mich ein Leiter stark beeindruckt, der auf der Gitarre spielte. Und von daher sind Gesang und Gitarre meine Sache geworden. Aber Unterricht hatte ich nie, alles selber beigebracht!

? Wie sind Sie zu Efi gekommen?

J.T. Nach meinem Renteneintritt habe ich nicht an "das Haus am See" gedacht, sondern wollte meine nachberuflichen Vorsätze und Wünsche verwirklichen. Ich bin eigentlich ein neugieriger Mensch, der offen für neue Dinge ist. Aber jedes Talent muss auch entdeckt werden. Jürgen Hartmann hat mich zurAWO "gelotst" und wollte mich auf meinem beruflichen Hintergrund für eine Kummerkasten-Aktion gewinnen. Das war nicht mein Ding. Stattdessen habe ich eine Liederrunde (Singkreis) angeboten. Ich begann dann mit 8-10 Personen im Josef-Kremer-Haus. Heute singen wir schon mal mit bis zu 35 Personen. Von den ersten Teilnehmern im August 2011 kommen heute immer noch viele Sängerinnen und Sänger. Marie Luise Barkhoff war es dann, die mir die Teilnahme an EFI vorgeschlagen hat.

? Würden sie sagen, dass EFI einen anderen Menschen aus ihnen gemacht hat?

J.T. Nein, das natürlich nicht. Aber die tolle Atmosphäre im Seminar und die gute Unterstützung durch die Teamleiterinnen haben dazu beigetragen, dass die eigenen kreativen Gestaltungsräume erweitert werden konnten. Mein Herzenswunsch –Musik von Tür zu Tür- wurde letztendlich hier geboren. Im Seminar waren mir viele Themen ja nicht fremd, sondern aus meinem Beruf bekannt. Aber die Methodik, die Art und Weise des Seminaraufbaus waren doch beeindruckend. In Ruhe zu reflektieren, was ich immer schon mal machen wollte, war hier möglich. Interessant war auch zu hören und zu sehen, welche Wünsche und Fähigkeiten andere Seminarteilnehmer haben. Daraus konnte man für sich den einen oder anderen Gewinn verbuchen.

? Nun sind wir ganz von Ihrem Herzenswunsch abgekommen!

J.T. Ja, Musik von Tür zu Tür für Menschen in Seniorenheimen, die nicht mehr so mobil sind, um an Gruppenveranstaltungen teilnehmen zu können. Mit Gitarre und Gesang erfreuten wir bereits die Teilnehmer der Nachbarschaftszentren, der Sonntagscafés, die Bewohner und Besucher des städtischen Seniorenzentrums am Erikaweg, des Seniorenstifts Haus Elisa (heute Curanum) sowie der Diakonie an der Erlöserkirche mit fröhlichen Liederrunden. Auch die Freizeitgemeinschaft Behinderte und Nichtbehinderte mit ihrem Orchester "Notenzauber" gibt uns seit 2 Jahren viele Anregungen. Wir, das sind meine Lebenspartnerin Monika und ich. Monika begleitet meinen Lebensweg seit 20 Jahren.
"Musik von Tür zu Tür" haben wir dann im Dezember 2013 im Seniorenzentrum am Erikaweg mit der Hilfe von Frau Neumann verwirklichen können. Begonnen hat es im Februar mit Unterstützung durch 5 ehrenamtlich tätige Damen in der Näh- und Klön-Gruppe. Das hat uns richtig gute Laune gemacht. Wir haben größten Respekt vor der Arbeit der ehrenamtlichen Betreuerinnen im Seniorenzentrum, denn man benötigt viel Einfühlungsvermögen und Engagement, um den Menschen gerecht zu werden. Die Adventzeit war dann ein guter Einstieg, um die Bewohner in ihren Räumlichkeiten zu besuchen. Spaß und bewegende Momente waren unser größter Lohn, obwohl der Zugang zur Privatsphäre der Bewohner anfangs eine besondere Herausforderung bedeutete. Der Tür-zu-Tür-Gedanke findet nun einmal pro Monat statt. Als echte Überzeugungstäter freuen wir uns darauf.

? Haben Sie noch weitere Hobbys?

J.T. Ich jogge dreimal die Woche im Hildener Stadtwald. Seit ca. 2 Jahren übe ich auf dem Keyboard im Einzelunterricht in den Räumen der Musikschule Hilden. Hier habe ich zum ersten Mal ernsthaft gelernt, Noten zu lesen. Interessiert bin ich auch an klassischer Musik. Früher hatten wir ein Opern-Abo in Düsseldorf. Außerdem mag ich Wien und seine Lieder und versuche jedes Jahr, der Stadt an der Donau einen Besuch abzustatten. Dann besuchen wir in den verschiedenen Stadtteilen, wie z.B. Grinzing, die Lokale mit ihrer typischen Musik. Diese Vorliebe teilen wir mit dem bereits erwähnten Jürgen Hartmann und seiner Frau.

Wir, die Interviewer Heinz Spinnler und Detlef Recha, wünschen weiter viel Spaß und wie man im Ruhrgebiet sagt

"Glück auf !"


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